Elsa Gindler und Heinrich JacobyDie Ursprünge dieser Praxis gehen zurück auf die Arbeit der Gymnastik- und Bewegungslehrerin Elsa Gindler (1885–1961) und des Schweizer Musikpädagogen Heinrich Jacoby (1889–1964) in Berlin und in der Schweiz. Beide betonten stets, ihre Arbeit sei keine Methode, sondern ein fortwährendes interessiertes Erforschen der inneren und äusseren Wirklichkeit. So ergibt sich die Entfaltung des Menschen durch bewusstes Spüren (Gindler) und Versuche im künstlerischen Bereich (Jacoby). Sie inspirierten und ergänzten sich gegenseitig.
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"Haben wir erst einmal gespürt, dass es uns trotz aller bestehender Schwierigkeiten möglich ist, so weit zu uns zu kommen, dass wir still werden, so merken wir auch bald, dass wir uns in solchem Zustand mit Menschen und Dingen in einer größeren Wachheit auseinandersetzen können, als es uns sonst in der uns gewohnten Unruhe möglich ist“.
(Elsa Gindler)
...Das „Empfinden für das Stimmende“ ist nichts Mysteriöses, ist nichts Moralisches und nichts Ethisches, sondern ist eine Funktionsweise, die auch zu unserer biologischen Ausrüstung gehört.
Dies Empfinden für das Stimmende“ leitet den Menschen von den ersten Atemzügen an bei der Eroberung des Zugangs zu sich selbst und zur Umwelt und wird ihn um so sicherer auch beim Älterwerden, bei sozialen Problemen und moralischen Forderungen leiten können….
Dies Empfinden für das Stimmende“ leitet den Menschen von den ersten Atemzügen an bei der Eroberung des Zugangs zu sich selbst und zur Umwelt und wird ihn um so sicherer auch beim Älterwerden, bei sozialen Problemen und moralischen Forderungen leiten können….
(Heinrich Jacoby)
Charlotte Selver (1901 - 2003)Charlotte Selver war in Berlin Schülerin von beiden, bevor sie 1938 in die USA emigrierte und dort diese Arbeit unter dem Namen Sensory Awareness bekannt machte. Sie schuf so eine Grundlage für viele heute bekannte Therapien, die sich auf das körperliche Erleben beziehen, wie die Gestalttherapie oder die KBT.
Unter ihren Schülern waren Erich Fromm, Alan Watts, Ida Rolf, Fritz und Laura Perls …. Sie inspirierte Daisetz Teitaro Suzuki, Suzuki Roshi, Moshé Feldenkrais, Carl Rogers und viele andere. Sie wirkte in USA, Mexico und Europa. Durch ihre Arbeit vermittelte sie Vertrauen in organische Prozesse und in die Wirkung der Gegenwärtigkeit. „Wach werden“ war ihr Motto. |
"We have nothing to teach you. We only help you to discover what is already there, inside you. Our method is that there is no method. It is a very sensitive inquiry, a very sensitive discovery which everybody makes for himself through his own experimentation into what we actually become aware of when we begin to use our biological equipment more sensitively, more sensibly. It’s not an empty phrase to say, for instance, when something doesn’t fit fully into reality that it is non-sense. And this sensing – this possibility of becoming more alerted in our senses, and using them more fully and more altogether – this is the content of our work."
(William C. Littlewood with Mary Alice Roche, Waking up – The work of Charlotte Selver”, 2004)