ElFRIEDE HENGSTENBERGElfriede Hengstenberg (1892-1992) war Gymnastiklehrerin in Berlin. Sie beschäftigte sich schon in den 1920er Jahren damit, wie man für Kinder eine natürliche Umgebung gestalten kann, in der sie sich ganzheitlich entfalten und/oder sich nach-entfalten können. Schon früh fragte sie sich, wie Kinder, die ihr inneres und äußeres Gleichgewicht verloren hatten, Vertrauen, Ernst, Hingabe und Freude gewinnen können. Sie wollte keine isolierten Übungen schaffen, die oberflächlich wirken. Sie entwickelte einfache Geräte, die in engem Zusammenhang mit der Lebenswirklichkeit stehen und die eine natürliche Herausforderung für Kinder bieten.
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HENGSTenBERG
„Wir alle kennen diese ursprünglichen Regungen der Kinder, die immer wieder darauf hinauslaufen, alleine probieren zu wollen. Wir sollten nur noch mehr darum wissen, daß diese unermüdliche Überwindung von Widerständen aus eigener Initiative dem Kind jene Spannkraft verleiht, die wir ihm zu erhalten wünschen, und daß die Freude an der Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten darauf beruht, daß es selbständig beobachten, forschen und überwinden durfte.“ Elfriede Hengstenberg
Das von Elfriede Hengstenberg entwickelte Bewegungskonzept möchte den Kindern helfen, sich zu einer eigenständigen, sich selbst achtenden und vertrauenden Persönlichkeit zu entwickeln und stellt die Forderung nach einer ungestörten und natürlichen Erziehung der Kinder.
„Die Materialien, die Elfriede Hengstenberg entsprechend ihres pädagogischen Konzepts entwickelt hat, sollen die Kinder ihre gesamte Körperlichkeit entdecken lassen. Die Materialien dienen als Bauelemente und bieten den Kindern die Möglichkeit, sich eigenständige Bewegungslandschaften zu konstruieren. Die sich barfuß auf den Geräten bewegenden Kinder begreifen die Lebendigkeit der Materialien, die so entwickelt wurden, dass das Kind sich mit allen Sinnen darauf einstellen muss. Die Erfahrungen, die den Kindern über die Arbeit mit den Geräten und dem Bewegungskonzept zuteilwerden, wirken sich ganz entscheidend auf ihr Alltagsverhalten aus.“ (Traxler, 2013, S.61)
Die Arbeit nach Elfriede Hengstenberg schafft unter anderem Vertrauen in die eigene Geschicklichkeit, kreative Bewegungsmöglichkeiten können ausprobiert werden und die Erfahrung, dass ruhiges und gelassenes Vorgehen nicht anstrengt.